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Fahrt nach Stralsund

Helmut Paarmann

Pensionärsvertreter 9.6.18

Stralsund und Greifswald- 2 pommersche Hansestädte

Wie jedes Jahr im Mai gingen die Seniorinnen und Senioren des GEW-Kreisverbandes Steinburg auf Fahrt. Ziele waren in diesem Jahr die stolze Hansestadt Stralsund mit ihrer Backsteingotik und Greifswald, die eine der ältesten Universitäten ihr Eigen nennt.
So machten sich 42 Mitglieder der GEW Steinburg auf den langen Weg. Freitagnachmittag geht es los, damit auch aktive Lehrkräfte teilnehmen können. Sonntagabend sind wir wieder in Itzehoe. Die Sonne strahlte und der Himmel war blau und das die ganze Zeit.
Bei der Stadtführung am nächsten Morgen lernten wir die verwinkelte Altstadt mit ihren prächtigen Bürgerhäusern und Kirchen kennen. Heute ist die Altstadt Weltkulturerbe. Durch den Beitritt zur Hanse im Jahre 1293 entwickelte sich Stralsund zur mächtigen Stadt im starke Bund der Händler, die das Ostmeer befuhren und wurde zur stärksten Konkurrenz Lübecks. Darum ähnelt das gewaltige Rathaus mit der filigranen Schauwand aus Backstein dem Lübecker Rathaus. Die Stadt war so gut befestigt, dass im 30jährigen Krieg selbst Wallenstein nach langer Belagerung wieder abziehen mußte, obwohl er gedroht hatte;“ und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, ich wollte sie doch herunterholen.“ Sehr schöne Bürgerhäuser sind das Wulflamhaus, sowie das Dielenhaus oder Scheelehaus, benannt nach Carl-Wilhelm Scheeele, der 1760 den Sauerstoff entdeckte. Besonders sehenswert ist die prächtige Nikolaikirche, mit ihren sakralen Kunstschätzen, die dem reformatorischen Bildersturm offenbar entgingen. Die astronomische Uhr ist weltweit eine der ältesten ihrere Art. Die Marienkirche ist ein Meisterwerk der Spätgotik. Sie galt zwischenzeitlich als höchstes Gebäuder der Welt. Einige mutige Teilnehmer stiegen auf den 104 m hohen Turm mit über 400 Stufen und genossen erschöpft den wunderschönen Rundblick über die Stadt.Der Stadtrundgang endete an der Hafeninsel, wo- wir trauten unseren Augen kaum- die 1. Gorch Fock liegt. Sie diente bis 1945 als Segelschulschiff. Nach 60 Jahren wechselvoller Geschichte kam der Dreimaster 2003 zurück in seinen Heimathafen und kann nun besichtigt werden. Alle waren von der offenen Atmosphäre der Stadt begeistert.

Nach einer Mitttagspause fuhren wir nach Greifswald . Ihre wunderschöne Altstadt mit ihrer reichen hanseatischen Vergangenheit ist auch heute noch geprägt von lebhaftem Studentenleben, welches das Alte kreativ mit dem Neuen zu verbinden weiß. Hier konnte jeder- ausgerüstet mit einem sehr informativen Stadtplan- auf eigene Faust die Stadt erkunden. Da die Stadt 1945 kampflos den Sowjets übergeben wurde, hat sie den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden . So hat man auch heute noch fast denselben Blick auf Greifswald, wie einst Caspar David Friedrich, der berühmteste Sohn der Stadt. Die Silhouette der mittelalterliche Siedlung mit ihren charakteristischen drei Kirchtürmen trennt den hohen Himmel vom satten Grün der Flussniederung, als hätte sich in der Universitäts- und Handelsstadt seit Jahrhunderten nichts verändert. Aber natürlich mußte nach der Wiedervereinigung kräftig saniert werden. Das geschah auf sorgfältige und sachkundige Weise ohne irgendeine Bausünde, so daß das Bild der Stadt weitgehend so erhalten geblieben ist, wie es im Laufe der Zeit geprägt wurde.Der Marktplatz ist die „gute Stube“ der Hansestadt. Im Hauptgebäude der Universität aus dem Jahre 1750 ist die barocke Aula zu bewundern und 7 erhaltene Ausgaben der Gutenbergbibel. Auch der Karzer ist noc da, die Wände bekritzelt mit Namen und Sprüchen der unglücklichen Insassen. Hinzu kommen großartige Kirchenbauten, der Dom
wurde 1989 saniert, seine Einweihung im Staatsfernsehen der DDR übertragen- Honnecker war anwesend. Eine Tatsache , die noch heute manchen Greifswalder daran hindert, den Dom zu betreten. Übrigens neben Caspar David Friedrich wurden auch Hans Fallada und Wolfgang Koeppen in Greifswald geboren.
Am Abend fuhren wir in das kleine Fischerdorf Wieck an der Mündung der Ryck mit seinen reetgedeckten Fischer- und gediegenen Kapitänshäusern. Hauptanziehungspunkt ist jedoch die hölzerne Klappbrücke, 1887 nach holländischem Vorbild gebaut und noch heute von Hand bedient. Als wir ankamen, fuhren gerade alte Kutter und moderne Segelboote durch die hochgezogene Brücke. Ein prächtiges Bild. In dem nahegelegenden Gasthaus „ Die Fähre“ aßen wir trefflich zu Abend.
Der Sonntag gehörte den Museen in Stralsund. Viele besuchten das neugebaute OZEANEUM mit seinen fünf Erlebnisausstelungen und 50 Aquarien. Im Stralsundmuseum im einmaligen Ambiente des ehemaligen Klosters St. Katharinen- das älteste Museum Norddeutschlands- konnten wir das Wikingergold bewundern. Die sechzehn Schmuckstücke aus Hiddensee und die Armringe von Peenemünde, beide 
 hervorragend präsentiert: geheimnisvoll schimmern sie heute unter gotischen Gewölben des Katharinenklosters. Leider reichte die Zeit nicht, andere Museen wie das Marine- oder das Meeresmuseum zu besuchen. Auf der langen Rückreise nach Itzehoe machten wir eine Kaffeepause im Ostseebad Graal-Müritz mit seinem Rhododendronpark und der langen Seebrücke und genossen die echte kühle Ostseeluft.

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