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GEW-Fahrt nach Hameln und Corvey

Endlich ging es wieder los!

  Am 2.Juni 2023 um 14.00 Uhr trafen sich 41 PensionärInnen und zwei Aktive auf den Malzmüllerwiesen in Itzehoe und bestiegen den Bus der Firma Rathje um eine langjährige Tradition des GEW-Kreisverbandes Steinburg wieder aufzunehmen: den Besuch von Orten in Norddeutschland oder Ostdeutschland. Ziel in diesem Jahr war die Rattenfängerstadt Hameln und das Weltkulturerbe Kloster Corvey.

   Nach drei Jahren Coronapause startete eine Tour, die eigentlich schon für das Jahr 2020 geplant war, dann aber kurzfristig abgesagt werden musste.

  Mit kleinen Verzögerungen, die jede*r Norddeutsche kennt, ging es durch den Elbtunnel Richtung Süden. Hameln erreichten wir gegen 18.45 Uhr. Nach dem Bezug der Zimmer im Hotel Mercure und Hotel Stadt Hameln trafen wir uns zu einem sehr leckeren gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Asado“ direkt am Münsterkirchhof in der Altstadt. Für diesen kleinen Ausflug führte unser sehr freundliche Busfahrer einen Extra-Shuttledienst durch. Viele Teilnehmer*innen ließen den gelungenen Abend dann mit einem Spaziergang durch Hamelns Altstadt zum Hotel ausklingen. 

   Der Samstag begann mit einem sehr reichhaltigen Frühstück im Hotel. Anschließend ging es schon um 9.00 Uhr zum geführten Stadtrundgang. Aufgeteilt in zwei Gruppen, die sich mit unterschiedlichem Tempo bewegten, liefen wir  zunächst durch den Bürgergarten, der ursprünglich einmal eine Sportanlage auch für den Schulsport war, in die Osterstraße. Wie sollte es anders sein, war der erste Stopp dann vor dem Rattenfängerhaus. Hier wurde die Sage und der mögliche Hintergrund der Geschichte erläutert. Dabei wurde klar, dass der Rattenfänger ein Werber für deutsche Siedler im Osten gewesen sein könnte, und die Legende (Rattenfänger-Sage) nur den Verlust fast einer ganzen Generation, die wegen Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen hat, lyrisch umschreibt bzw. als Racheakt eines Geprellten deutet.

   Weiter ging es dann an anderen touristischen Punkten der Hamelner Innenstadt wie Rattenfängerbrunnen, Museum, Hochzeitshaus, Marktkirche St. Nicolai, Himmelreich, Kupferschmiedegasse vorbei zur Weser und zum Münster. Dabei verstanden es unsere Stadtführer*in mit Fakten, kleinen Geschichten und Anekdoten reges Interesse zu wecken, zu informieren und gleichzeitig auch zu unterhalten.

   Nach einem individuell gestalteten Mittagessen war wieder Busfahren angesagt. Bei allerbestem Frühsommerwetter mit blauem Himmel ging die Fahrt immer in Wesernähe durch das wunderschöne, frühlingsgrüne Weserbergland. Die Reiseteilnehmer*innen genossen die wechselnden Anblicke der sanften Berge auf der Tour. Gegen 14.20 Uhr erreichten wir dann das Weltkulturerbe Corvey bei Höxter. 

   Das 1.200 jährige ehemalige Benediktinerkloster Corvey ist seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO. Hier befindet sich das älteste und einzige fast vollständig erhaltene Karolingische Westwerk der Welt, sowie einzigartige archäologische Relikte der Karolingerzeit. Daher ist Corvey von außergewöhnlichem universellem Wert. 

   Wiederum aufgeteilt in zwei Gruppen wurde zunächst das Westwerk besichtigt und dabei die geschichtlichen, religiösen, architektonischen und kulturellen Hintergründe erläutert. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Rolle Corveys bei der Christianisierung Norddeutschlands und seine Bedeutung für die Festigung des deutschen Reiches.

   Der weitere Gang führte über den Kreuzgang in die die Fürstliche Bibliothek als dritte Bibliothek Corveys. Sie entstand außerhalb von Corvey als eine rein weltliche Büchersammlung der Landgrafen von Hessen Rotenburg. Im Mai 1860 kam August Heinrich Hoffmann von Fallersleben als Bibliothekar in die Bibliothek. Er versuchte den schlechten Ruf der Sammlung als einer Anhäufung von Unterhaltungsliteratur zu verbessern, indem er wissenschaftliche Literatur, wertvolle Einzelwerke und Prachteinbände kaufte. Der Bestand wurde auf rund 74.000 Bände aufgestockt.

Das Lied der Deutschen, auch Deutschlandlied genannt, wurde von allerdings nicht hier, sondern am 26. August 1841 auf Helgoland gedichtet. 

   Bevor es nach Hameln zurückging, genoss man noch das schöne Wetter bei Kaffee und sehr leckerem Kuchen im Café auf dem Schlossgelände. Den Abend diesen Tages gestaltete jede*r nach eigenen Vorstellungen in Hameln.

   Am Sonntagmorgen blieb etwas mehr Zeit für das Frühstück und unseren Abschied aus Hameln. Gegen 10 Uhr bestiegen wir den Bus und rollten Richtung Norden. Vorbei an Hessisch-Oldendorf und Rinteln ging es zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz öffnete sich der Blick von der Höhe des Denkmals über das Wesertal in Richtung Süden und die Weite der Norddeutschen Tiefebene.

  Nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I im Jahr 1888 wurden vielerorts in Preußen Denkmäler in Auftrag gegeben. Das Personen- und Nationaldenkmal stellt den Kaiser in den Mittelpunkt der national geprägten Erinnerungskultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die die nationalstaatliche Vergemeinschaftung in den Vordergrund stellte. Der Bau des Denkmals dauerte fünf Jahre, von 1892 bis 1896.

   Nach anderthalb Stunden ging die Fahrt weiter zum kleinen Ort Steinhude am Steinhuder Meer. Hier gab es reichlich Gelegenheiten sich einen Platz zum Mittagessen, zum Geniessen eines Eises oder einfach nur zum Entspannen mit Blick über das bunte Treiben am und auf dem Wasser zu suchen. 

   Die Rückfahrt um 16.00 Uhr Richtung Itzehoe verlief weitgehend reibungslos, bis auf zwei kleinere Staus bei Dorfmark und Hausbruch/Waltershof. Um 19 Uhr 22 und 14 Sekunden erreichten wir dann die Malzmüllerwiesen in Itzehoe, wohlbehalten und erfüllt von vielen Eindrücken und Gesprächen. 


Wrist, 8. Juni 2023


Volker Spönemann

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